LRP S8-BXe „Freude auf Raten“

Eins vorweg:

Der Artikel soll keine Negativwerbung für LRP werden! Ich denke andere Hersteller haben da auch so ihre Schwächen. Ich fahre schon länger einen S8-BX Verbrenner und das mit viel Spaß, da er einfach super auf der Strecke liegt, sehr stabil ist (bisher ist noch nichts wirklich abgerissen, trotz manchem harten Abflug) und für meine Augen einfach toll aussieht!

Da wir auf unserer Vereinsstrecke nur Elektro fahren dürfen, hab ich schon länger mit der Elektroversion des S8-BXe geliebäugelt. Da es zum LRP-Jubiläum kräftig Rabatt gab, hab ich dann auch zugeschlagen. Dies war irgendwann im Herbst und so hab ich das Auto quasi nur mal ausgepackt, angeschaut und wieder eine Weile in den Schrank gestellt. Vor der ersten Fahrt sollten einfach einige Dinge verbessert werden. Dass dies mit einigen Enttäuschungen verbunden war, habe ich einmal im Folgenden zusammengefasst. Zum Teil  kam auch Designschwächen hervor, die unter Umständen ins Geld gehen können. Da hoffe ich doch ein paar wertvolle Tipps geben zu können!

Eventuell gibt es ja von den Lesern ähnliche Erfahrungen! Oder das Auto lief ‚Out of the Box‘ ohne Probleme, dann lag’s ja eventuell an mir :).

Ausgepackt!

Mein freundlicher LRP-Händler lieferte mir den S8-BXe recht schnell nach Hause. Die Sache mit dem LRP-Rabatt war überhaupt kein Problem. Da mir klar war, dass ich zu diesem Zeitpunkt das Auto noch nicht fahrfertig machen kann, hab ich zumindest mal in den Karton schauen müssen, ist ja klar.
Es nennt sich ja RTR, aber auf den ersten Blick kam da erstmal RTB „Ready to Bastel“ aus dem Karton.

  1. Der Regler hing lose herum. Das Klebepat war unbrauchbar. Der Elko hing auch herum. Später (leider Monate später) fiel mir noch auf, dass ein Blatt des Reglerlüfters abgebrochen war. Das kann nur passiert sein, wie der Regler lose im Auto rum hing.
  2. Eines der Kabel am Motor war so schlecht verlötet, dass es mit der hinteren Alu-Motorabdeckung Kontakt hatte.

Was ich sofort seltsam fand, war der Mittelabgriff im Stecker, der die beiden Lipos miteinander verbindet. Aber dazu später mehr…

Tuning

Ich bin ja reiner Hobbyfahrer, aber so ein paar Sachen waren klar, dass die an dem Auto vor der ersten Fahrt gemacht gehören. Zum Teil hab ich das auch schon an meinem Verbrenner mit Erfolgt eingesetzt.
Dies sind z.B.:

  • Gescheites Lenkservo! Das original ‚High Torque‘ Servo verdient dabei seinen Namen nicht, wie kann man nur sowas einbauen. Hier kommt es vorallem auf Kraft an. Ich nehme hier gerne das Digitalservo DES-806-BB-MG von Graupner.
  • Lenkservoarm aus Alu. (z.b. S 23Z JR von rc-toys)
  • Gummischutztüllen in den Federbeinen
  • Abdeckplatten auf den hinteren Querlenkerstreben um die Antriebsachsen zu schützen.
  • Gummibuchsen statt Platikeinsätzen in den Querlenkern.
  • Stabilisator vorne und hinten. Ich weiß, da scheiden sich die Geister. Ich finde aber das Auto liegt dadurch viel stabiler auf der Strecke.

Da in einem 1:8er Model der Motor extrem viel aushalten muss, wollte ich unbedingt erst losfahren wenn ich einen Kühler mit aktiver Kühlung drauf habe. War gar nicht so leicht, da was zu finden, aber der Kühler von XXXXX passte zumindest in Länge und Durchmesser auf den LRP-Motor. Allerdings machten die Anschlussleitungen ein wenig Probleme, aber mit Drehmel und Feile konnte der Kühler auf Maß gebracht werden.

„Spannung pur“

Ein ganz anderes Problem war die unsymetrische Spannungsversorgung! Wie schon erwähnt wird für den Regler und dessen BEC Spannung zwischen den beiden Lipos die Mittelspannung abgegriffen, um auf die typischen 7 bis 8V Versorgungsspannung zu kommen. Da darüber auch das Servo mit Energie versorgt wird und dieses gerade im Offroadbereich einiges zu arbeiten hat, wird quasi der ‚untere‘ Lipo mehr belastet. Im Endeffekt ist er ein wenig schneller leer als der andere, da aber in einem solchen Falle die Gesamtspannung zur Liposchutzabschaltung herangezogen wird, kann es leicht passieren, dass der eine Lipo unter die kritische Entladespannung kommt, wobei der zweite noch etwas ‚drinnen‘ hat aber in Summe über der Minimalspannung liegt.
Kurzum: Das ist einfach Design-Murks!

Da ich beruflich mit Elektronik zu tun habe, war auch die Lösung nicht sonderlich schwierig. Es musste ein sogenannter DC/DC Wandler her. Ein solcher Aufbau hat den Vorteil, dass über einen großen Eingangsspannungsbereich eine konstante Ausgangsspannung zur Verfügung gestellt wird. Und dies bei einer Effizient von bis zu 90%. Und genau das brauchen wir hier. Die beiden Lipos haben im voll geladenen Zustand ca. 16,8V und gehen dann runter bis auf ca. 13V (3,3V pro Zelle sollte man eigentlich nicht unterschreiten…). Der Regler braucht mindestens 7V, da er intern ebenfalls einen Regler beinhaltet, der dann die BEC Spannung zur Verfügung stellt.
Natürlich gibt es in der Anforderung auch noch den Strom, den der Regler bringen sollte.
Ich bin mal von 2,5 bis 3A ausgegangen, da dies durchaus Ströme sind, die ein Digitalservo kurzfristig aufnehmen kann. Leider grenzte dieser Strom aber auch die Anzahl von verfügbaren Reglern stark ein. Ich wollte ihn erst selbst komplett aufbauen, bin dann aber bei Pollin auf einen DC/DC Regler gestoßen, der genau den Anforderungen entsprach.
Zugegeben: Er ist schon ein wenig klobig, aber in einem 1:8er ist halt auch Platz. Und so fand der Regler an der Seite vor dem Regler Platz. Ein ‚Downsizeing‘ ist auch schon vorgesehen. So habe ich mittlerweile DC/DC Wandler aus dem Land des Lächelns bekommen, die ebenfalls 3A bei viel geringeren Ausmaßen bieten sollen.
Bei meinen ersten Fahrten konnte ich feststellen, dass sich bei gepaarten Lipos die Zellenspannungen bis auf 1/10Volt identsich entladen haben! Der Regler selbst hat auch keinerlei Problem, ich hab allerdings alle größeren Bauteile zuvor mit Heißkleber ‚gesichert‘.

Mittlerweile ist der Regler auf eine annehmbare Größe geschrumpft. Ich hab DC/DC Regler verbaut, die ich als Modul bei Ebay gekauft habe (siehe: Kis-3r33s DC-DC Step-Down Power Module Modul).

Darüber hinaus kann man bei div. China Händler einen SBEC Regler beziehen. Die machen im Prinzip das gleiche und kosten auch nicht viel mehr. Aber man sollte darauf achten, dass es sich wirklich um Schaltregler bzw. DC/DC Regler handelt. Alles Andere ist unbrauchbar.

 

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